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Desaster und Dilemma - Reflexionen über ökologische Katastrophe und Klimabewegung

20. April 2022
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Die Legende besagt, dass eine einsame Kämpferin für das Klima eine Bewegung angestoßen hat, die sich von Schweden aus über Europa ausbreitete. An Gymnasien auf dem alten Kontinent schwänzten ab Dezember 2018 Schüler:innen regelmäßig die Schule, um auf die Straße zu gehen. Eine ganze Generation, die zuvor von politischen Würdenträger:innen der Lethargie bezichtigt worden war, schien plötzlich in Aufruhr.

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Thesen zum Islamismus

01. Oktober 2018

»Dabei verstehen wir den Islamismus nicht einfach als eine besonders rigide oder gewaltsame Lesart des Islam. Schon gar nicht ist der Islamismus ein archaisches Überbleibsel, ein Rückgriff auf das Mittelalter. Ganz im Gegenteil sehen wir im Islamismus vielmehr ein modernes Phänomen, das versucht auf reale und scheinbare Fehlentwicklungen des kapitalistischen Weltsystems zu reagieren. Eine Bewegung ist dementsprechend erst dann islamistisch, wenn sie den Anspruch hat eine alternative Wirklichkeit zu den bestehenden Verhältnissen zu schaffen, die sozialen Strukturen, kulturellen Normen und ökonomische Basis der Gesellschaft weitgehend entsprechend islamistischen Doktrinen umzugestalten.«

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Endstation Katalonien

04. April 2018

Im Folgenden dokumentieren wir einen Text von Corsino Vela aus Barcelona. Entgegen der auch hierzulande verbreiteten Argumentation, der Weg in die Unabhängigkeit Kataloniens sei vor allem ein wichtiger Schritt, um fernab des monarchistischen und postfaschistischen Spanien einen progressiven Staat aufzubauen, erklärt er die sezessionistischen Bestrebungen aus der Abwärtsdynamik heraus, die auch Spanien und Katalonien im Zuge der globalen Wirtschaftskrise seit 2008 erfasst hat.

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Umrisse der Weltcommune

21. März 2018

»Auch wenn das Eroberte vermutlich mit Gewalt verteidigt werden müsste, läge die entscheidende Kraft der umwälzenden Bewegung in ihrer Fähigkeit, materielle Bedürfnisse zu befriedigen und bereits im Moment der Erhebung andere menschliche Beziehungen aufscheinen zu lassen, beides so zu vereinen, dass es Massen von Leuten trotz aller Risiken auf einmal selbstverständlich scheint, aus der bestehenden Ordnung zu desertieren. Was die Lohnabhängigen nicht mehr aufrechterhalten, können auch Panzer nicht retten.«

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Editorial Heft 5

09. März 2018

In der letzten Ausgabe von Kosmoprolet aus dem Jahr 2015 sahen wir uns bereits zum Abschied von einem vorsichtigen Optimismus genötigt. Die oppositionellen Bewegungen, die infolge der globalen Krise auf die Bühne der Weltgeschichte getreten waren und manche Sozialrevolutionärin auf bessere Zeiten hoffen ließen, hatten bereits an Schwung verloren und dem Alltäglichen in Form von Demokratie, Militärdiktatur und Mörderbanden Platz gemacht.

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Reflexionen über das Surplus-Proletariat: Phänomene, Theorie, Folgen

06. März 2016

Seit seinen Anfängen in Europa hat sich der Kapitalismus dadurch ausgezeichnet, dass er Menschen in den Stand der Überflüssigkeit versetzt. Die Not der »Überflüssigen« bildet schon in Friedrich Engels‘ Die Lage der arbeitenden Klasse in England (1845) einen wesentlichen Anklagepunkt gegen die herrschende Ordnung. Trotzdem stellt die heutige weltweite Schere zwischen Angebot und Nachfrage nach Arbeitskraft etwas geschichtlich Neues dar, und sei es auch nur im Sinne eines Umschlags von Quantität in Qualität.

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Editorial Heft 4

13. Dezember 2015

«Die Mauer, an der alles abprallt, ist die allseitige Abhängigkeit aller Einzelnen voneinander, und damit vom bestehenden System, das dieser Abhängigkeit, wie ungenügend und krisenhaft auch immer, die einzige bislang bekannte Form gibt.

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