Texte

Fragmente über die Tage, die Teheran erschüttern

19. Juli 2009

Das System der iranischen Theokratie, das sich als "Islamische Republik" bezeichnet, hat sich in eine verzweifelte Lage manövriert. Seit der Wahlfarce vom 12. Juni ist ein unverhüllter Machtkampf ausgebrochen, in dem die diversen Faktionen des Regimes auf Leben und Tod gegeneinander und zugleich gegen die radikaleren Manifestationen der gesellschaftlichen Unzufriedenheit antreten. Alle Widersprüche, die das theokratische System prägen, liegen nunmehr offen zutage.

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Das Ende einer Illusion

01. Juni 2007

Es scheint uns wichtig, den Versuch einiger römischer Genossinen zu dokumentieren, eine radikale Kritik an den in Italien weit verbreiteten antiimperialistischen Vorstellungen und dem dazugehörigen vulgären Internationalismusbegriff zu entwickeln. Dazu ein Kommentar von uns und die Übersetzung einiger Flugblätter der Gruppe Coordinamento per l’autonomia di classe Rom.

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Warten auf die immaterielle Arbeiterbewegung

01. Juni 2007

Erinnert sich noch jemand an die „Wissensgesellschaft“? Oder an die „gewichtslose Ökonomie“? Solches Gerede ist leiser geworden, seit 2001 mit den Aktienkurse auch manche Illusion und einige Propaganda zusammenbrach. Aber während in den Feuilletons heute seltener zu lesen ist, dass Wissen und Informationsverarbeitung mittlerweile „die entscheidende Produktivkraft“ seien und die große Industrie nur noch ein Anachronismus, hält eine linke Strömung unbeirrt daran fest. „Wissenskommunisten“ — Autoren wie Manuel Castells, Antonio Negri und Michael Hardt, Maurizio Lazzarato oder André Gorz — verbrämen diese Redeweisen mit vermeintlich radikaler Rhetorik.

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Die Abenteuer der Autonomie – Zur Kritik des Operaismus

01. Juni 2007

Als in den sechziger und siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts die Proletarier Italiens ihre padroni zur Verzweiflung trieben, indem sie zeitweilig mehr streikten als arbeiteten und die Fabriken auf den Kopf stellten, tummelten sich unter ihnen einige Intellektuelle, die mittlerweile als Operaisten in die Annalen des Marxismus eingegangen sind und bis heute ihre Faszination ausüben. Die Rede ist nicht von der unter dem Verlegenheitsnamen Post-Operaismus geläufigen Fraktion der heutigen Linken, die außer der Vita ihres Vordenkers Antonio Negri und einiger anderer gestrandeter Ex-Revolutionäre verblüffend wenig mit ihren vermeintlichen Vorläufern zu tun hat und treffender als Anti-Operaismus bezeichnet wäre.

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Editorial Heft 1

01. Juni 2007

Join the winning side, hieß es zur Mobilisierung gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm, und ebenso vollmundig fallen die Erfolgsmeldungen aus, mit denen die Veranstalter der Proteste sich nach getaner Arbeit selbst gratulieren.

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„Präsident Chavez ist ein Werkzeug Gottes“

01. Juni 2007

Für Materialisten ist es nicht die Figur Hugo Chávez oder die seiner wirklichen oder vermeintlichen Berater, die den Schlüssel zum Verständnis der „bolivarianischen Revolution“ darstellt, sondern umgekehrt ist der Grund, warum Chávez an die Macht kommen konnte und als Regierungschef so handelt und redet, wie er es tut, in den historischen Strukturen, den konkreten ökonomischen Interessen und in den sozialen Spannungen Venezuelas zu suchen.

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28 Thesen zur Klassengesellschaft

01. Juni 2007

Der moderne kommunistische Standpunkt, der das Proletariat nicht verewigen, sondern aufheben, das Geld nicht gerechter verteilen, sondern überwinden, den Staat nicht demokratisieren, sondern abschaffen will, nimmt sich neben den zahllosen linken Versuchen, diese gesellschaftlichen Formen menschenfreundlich umzufunktionieren, aberwitzig aus. Im Unterschied zur akademischen Linken weigert sich der kommunistische Standpunkt, die wirkliche Verdinglichung in der Theorie zu wiederholen; wo verwirrte Professoren die Gesellschaft in Begriffen von „Macht“, „Struktur“, „Diskurs“ verdunkeln, sieht er nur das Werk von Menschen, bestimmte historische Formen gesellschaftlicher Praxis, die aufgehoben werden können.

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