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Thesen zum Islamismus

01. Oktober 2018

Seit den Terroranschlägen von Al-Qaida am 11. September 2001 und der Schreckensherrschaft des Islamischen Staats (IS) im Irak und in Syrien ist der Islamismus auch im Westen zu einem Dauerthema der politischen Auseinandersetzung geworden. Längst hat der bärtige Islamist den bösen Russen als zentrales Feindbild im Hollywood-Kino abgelöst, und kaum ein Abend vergeht, an dem nicht in einer Talkshow über die weltpolitische Bedrohung durch den islamistischen Terror diskutiert wird. Die journalistische und wissenschaftliche Flut an Interpretationen und Theorien ist kaum noch zu überschauen, lediglich brauchbare materialistische Analysen tauchen wenn überhaupt nur vereinzelt auf. Darum erscheint es uns dringend notwendig eine linke Debatte über das Wesen des Islamismus und den Umgang damit in Gang zu setzen.

Die folgenden Thesen stellen unseren vorläufigen Diskussionsstand zum Thema Islamismus dar. Sie verstehen sich als historisch-materialistische Analyse, die den Islamismus durch einen Blick auf seine Geschichte und seine sozialen, politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen zu verstehen versucht. Dieser Ansatz führt unseren Blick nicht nur, aber in starkem Maß, auf den Iran. Mit dessen "islamischer Revolution" bzw. korrekterweise Konterrevolution betrat der Islamismus im Jahr 1979 zum ersten Mal als eigenständige Macht die Weltbühne. Als einflussreiches "Erfolgsmodell" des Islamismus bildet er trotz aller (nicht zuletzt konfessionellen) Differenzen auch eine Wurzel für den gegenwärtigen Terror und die Staatsbildungsversuche des IS. Die islamische Konterrevolution im Iran ist darüber hinaus auch Beispiel der Verwandlung des bewegungsförmigen Dschihadismus in ein islamistisches Staatsprojekt. Diese Fokussierung auf den Iran soll jedoch nicht über die Bedeutung von mit dem Westen verbündeten Regimen hinwegtäuschen. Gerade Saudi-Arabien – einer der wichtigsten Partner der Bundesrepublik und der USA im Nahen-Osten – war und ist ein zentraler Akteur bei der Finanzierung islamistischer Organisationen weltweit.1

Eine Bewegung ist dementsprechend erst dann islamistisch, wenn sie den Anspruch hat eine alternative Wirklichkeit zu den bestehenden Verhältnissen zu schaffen, die sozialen Strukturen, kulturellen Normen und ökonomische Basis der Gesellschaft weitgehend entsprechend islamistischen Doktrinen umzugestalten.

Dabei verstehen wir den Islamismus nicht einfach als eine besonders rigide oder gewaltsame Lesart des Islam. Schon gar nicht ist der Islamismus ein archaisches Überbleibsel, ein Rückgriff auf das Mittelalter. Ganz im Gegenteil sehen wir im Islamismus vielmehr ein modernes Phänomen, das versucht auf reale und scheinbare Fehlentwicklungen des kapitalistischen Weltsystems zu reagieren. Eine Bewegung ist dementsprechend erst dann islamistisch, wenn sie den Anspruch hat eine alternative Wirklichkeit zu den bestehenden Verhältnissen zu schaffen, die sozialen Strukturen, kulturellen Normen und ökonomische Basis der Gesellschaft weitgehend entsprechend islamistischen Doktrinen umzugestalten. In diesem Sinne muss der Islamismus als Antwort auf die allumfassenden Wandlungserscheinungen der kapitalistischen Entwicklung selbst totalitär sein. Ein aktuelles Beispiel eines solchen idealtypischen Islamismus ist der IS. Viele Bewegungen und Parteien sind jedoch Mischformen zwischen islamistischen und autoritär-islamischen Elementen. So lassen sich bei der türkischen AKP sicherlich islamistische Tendenzen beobachten, allerdings spielt der Islam dabei nur die Rolle einer ideologischen Säule neben anderen und steht nicht kategorisch über allen anderen Interessen. Anders als bespielsweise im Iran, wo auch die Judikative den islamistischen Rechtsgelehrten – den Mullahs – untersteht. Diese Beschreibung des Islamismus als moderne Bewegung, welche die Verhältnisse in ihrer Totalität umzustürzen versucht, meint jedoch nicht, dass wir in ihn irgendeine revolutionäre Hoffnung setzten. Der Islamismus ist, als menschenverachtende, reaktionäre Antwort auf die Verhältnisse, die Inkarnation der Konterrevolution. Das wollen wir im Folgenden mit unseren Thesen belegen:

1. Der Islamismus ist ein Phänomen der kapitalistischen Krise. So fällt der Aufstieg des Islamismus in den Kontext der Weltwirtschaftskrise von 1929. Die erste bekannte und bis heute relevante islamistische Bewegung, die Muslimbruderschaft, gründete sich zwar schon 1928, gewann aber erst im Zusammenhang mit der Krise an Bedeutung. Auch die spätere Renaissance des Islamismus mit dem Höhepunkt der „Islamischen Revolution“ im Iran 1979 findet in den siebziger Jahren parallel mit dem erneuten weltweiten Kriseneinbruch statt. Und auch heute, nach der erneuten Zuspitzung der Krise seit 2007, expandiert der Islamismus als reaktionäre Antwort auf diese Krise und richtet sich gegen die Moderne, die Aufklärung und alle linken Ideen als vermeintliche Ursachen der Krise.
Eng verknüpft ist dies mit antisemitischer Propaganda. Der grassierende Antisemitismus in Frankreich infolge der Dreyfuss-Affäre erreichte schon Ende des 19. Jahrhunderts auch die Kolonien, wo vor allem arabische Christen Übersetzungen antisemitischer Texte ins Arabische verfassten und publizierten2. Das europäische Exportgut des modernen Antisemitismus wurde mit antijudaistischen Ideen der Koranauslegung verknüpft und so zu einem wichtigen Bezugspunkt für die Muslimbruderschaft und alle weiteren islamistischen Gruppen. Der Hass auf Juden war so auch vor der Gründung des Staats Israel wichtiger Bestandteil islamistischer Gruppen. Schuld an allem Elend seien demnach nicht die Produktionsverhältnisse, so der Tenor, sondern verborgene Strippenzieher der westlichen Moderne, die man mit Jüdinnen und Juden, Linken und allen progressiven Kräften identifizierte. Die islamistischen Organisationen können mit diesen personalisierten Krisenerklärungen gerade dann Zulauf gewinnen, wenn die Verelendung im Zuge der kapitalistischen Modernisierung zunimmt.
Da die aktuelle kapitalistische Krise jedoch weder nur ein vorübergehendes noch ein zu begrenzendes Phänomen, sondern systemischen Ursprungs ist, lässt sich nicht davon ausgehen, dass der Islamismus als reaktionäre "Krisenlösungsstrategie" wieder an Attraktivität verliert. Es muss also nicht nur der Islamismus, sondern es müssen auch die Ursachen der Krise bekämpft werden, um gegen die islamistische Gefahr erfolgreich sein zu können.

2. Der Islamismus ist ein Phänomen des Scheiterns der sogenannten nachholenden kapitalistischen Entwicklung. Er ist also ein genuin modernes Phänomen, das in reaktionärer Weise auf die destruktiven Pathologien des kapitalistischen Weltsystems antwortet. Hierauf verweisen auch die Entwicklungen im Iran. Dieser erlebte in den 1950er bis 1960er Jahren eine rasante Kapitalisierung, die letztlich jedoch nur einer kleinen Oberschicht um den Schah zu Reichtum verhalf. Der Schah schaffte es nicht die breite Masse der Bevölkerung über eine Integration in das System zu befrieden und hielt seine Herrschaft mit westlicher Unterstützung fast gänzlich mit Hilfe eines Gewaltapparats aufrecht. Im Iran wurde durch die Kapitalisierung der Gesellschaft zwar tendenziell „alles Ständische und Stehende verdampft“, jedoch erfüllte sich das Versprechen der hochindustrialisierten Nationen des Nordens, die „Welt nach ihrem eigenen Bilde“ zu formen, dort nicht. Das heißt nicht, dass die Modernisierung im Sinne des kapitalistischen Weltsystems scheiterte – der Iran funktionierte als Rohstoff-Lieferant und Absatzmarkt durchaus – vielmehr sind die damit einhergehenden integrativen Versprechungen des Kapitalismus nicht erfüllt worden. In ähnlicher Weise verhielt es sich mit den arabischen staatssozialistischen Regimes in Syrien, Libyen, Ägypten und Algerien: Allesamt scheiterten sie daran einen Prozess der Hochindustrialisierung in Gang zu setzen. Eine „Entwicklung“ im Sinne einer Integration der dortigen Bevölkerung über die Verheißungen des Konsums ist in Zeiten permanenter kapitalistischer Krise deshalb auch langfristig nur schwer vorstellbar. Die sogenannte Unterentwicklung großer Regionen des politischen Südens ist genauso Teil des kapitalistischen Weltsystems wie der relative Wohlstand in den Zentren. Nicht zuletzt angesichts dieser strukturellen Desintegration entdeckten viele Staaten des Nahen Ostens den Islam als integrative Kraft, um die gesellschaftlichen Probleme wenn schon nicht zu lösen, so doch ideologisch zu überdecken.

3. Der Islamismus ist ein Phänomen der Ausweitung der „Überschuss-Bevölkerung“3. Die Klassenstruktur der meisten islamistischen Bewegungen wird durch das klassenübergreifende Bündnis aus einzelnen Protagonisten des Kapitals, Teilen der Mittelschicht und einer großen Anzahl an (städtischen) Armen gekennzeichnet. Hierbei treten erstere meist als Geldgeber*innen und nur selten als Aktivist*innen  in Erscheinung.  Die Kader und besonders fanatischen Mitglieder entstammen dahingegen oft der Mittelschicht, während die große Masse der Bewegung aus den zum Teil nur temporär mobilisierbaren  verarmten Massen besteht.

Als die staatssozialistischen Entwicklungskonzepten unter Mohammed Mossadegh im Iran 1953 durch einen von der CIA unterstützten Putsch beendet wurden, kam es unter dem nun erneut an die Macht gelangten prowestlichen Schah-Regime zu einer brutal durchgeführten Modernisierung inklusive antifeudaler Agrarreform. Dies führte in den 1960er und 70er Jahren zur Freisetzung großer Teile der Landbevölkerung, welche jedoch nur zu einem kleinen Teil Arbeit in den neu entstandenen Fabriken fanden4. Es entstand eine urbane Massenarmut in Slums. Diese meist jungen, städtischen Armen sollten später eine der zentralen Stützen des islamistischen Umsturzes werden5. Das Fußvolk der Islamist*innen rekrutiert sich aus dem riesigen Heer der für das Kapital Überflüssigen. Für weite Teile der Bevölkerung gibt es keine Perspektive in einer Region, in der jegliche kapitalistische Entwicklung mit einem gewissen Wohlstandsniveau gescheitert ist. Der vermeintlich westliche Kapitalismus hat nichts mehr zu bieten, genauso wenig wie die etatistische Linke; somit bleiben als Hoffnung und Utopie oft nur die islamistischen Versprechen. Beim Sturz des Schahs im Iran waren es zwar die Geistlichen und ein Teil der Mittelschicht, welche die islamische Elite stellten, gleichzeitig waren es aber vor allem die Massen der Abgehängten€œ aus den Slums, welche die islamistische Konterrevolution unter großem Blutzoll letztendlich durchsetzten.

Das Zustandekommen dieses Klassenbündnisses aus Mittelschicht, Intellektuellen und Geistlichen einerseits, sowie der großen Zahl aus städtischen Armen, kann auch durch die gezielte karitative Ausrichtung der islamistischen Bewegungen verstanden werden. Oftmals stellen die von Islamist*innen betriebenen Suppenküchen und Nahrungsmittelausgaben  die einzige Möglichkeit für die verarmte urbane Bevölkerung dar ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Vor allem in Ägypten füllt die Muslimbrüderschaft gerade jene Lücke, die der Staat mangels Sozialhilfe offen lässt. Auch im Bildungssektor, der von staatlicher Seite in vielen muslimischen Staaten sehr selektiv vor allem Kindern der Mittel- und Oberschicht zugänglich ist, schaffen es islamistische Bewegungen über Koranschulen Kinder der Unterschicht für ihre Sache zu gewinnen - denn diese Koranschulen stellen häufig die einzigen Institutionen dar, in denen Kinder des Surplus-Proletariats lesen und schreiben lernen können. Schließlich fungieren Moscheen in vielen diktatorischen Systemen, wie dem Irak Saddam Husseins, dem Iran unter dem Schah oder dem syrischen Assad-Regime, als einziger Ort, an dem Kritik an den Machthabern geäußert werden konnte und kann. Gerade hier in den Moscheen schafften es radikal-islamistische Geistliche die Kritik an den Regimen in die Bahnen eines Dschihad zu lenken und die Gläubigen zu radikalisieren. Insofern stellen viele Moscheen, neben den Koranschulen und karitativen Projekten, die Brücken dar, über welche das islamistische Klassenbündnis errichtet wird6.

Der Islamismus ist ein Phänomen der Niederlage der Linken.

Dieses Klassenbündnis zeichnet auch die Strukturen des IS aus, der sich als Projekt der solidarischen Religionsgemeinschaft versteht. Dass prozentual gesehen, die meisten ausländischen Rekruten lange Zeit aus dem krisengebeutelten Tunesien kamen, überrascht nicht. Bei ihnen handelte es sich um junge arbeitslose Männer, welche sich im Kontext des politischen Aufstiegs und Fall der Ennahda-Bewegung radikalisierten und nun nach einem direkten Betätigungsumfeld suchen. Die offizielle Jugendarbeitslosigkeit lag bei über 40% (2016) und gerade bei den männlichen Jugendlichen scheint sich vermehrt das zynische Bild durchgesetzt zu haben, man habe lediglich zwischen einer Flucht nach Europa oder dem IS zu wählen. Indem der IS seinen Rekruten regelmäßige gesicherte Monatsgehälter versprach, stellte er für viele junge Tunesier einen realen Ausweg aus der Perspektivlosigkeit dar. Im Gegensatz zu dem eher elitären wie exklusiven terroristischen Netzwerk al-Qaida adressiert der IS als Bewegung und junges Staatsprojekt ''alle'' Sunnit_innen und überdies gezielt jene, welche aufgrund von Perspektivlosigkeit, Arbeitslosigkeit und Diskriminierung neuen Halt suchen. Zugleich bietet er, anders als al-Qaida, ein konkretes Handlungsfeld an: der direkte Kampf und Staatsaufbau in Syrien und im Irak7.

4. Der Islamismus ist ein Phänomen der Niederlage der Linken. Damit ist zweierlei gemeint: Erstens, dass der Aufstieg des Islamismus seit den 1970er Jahren nur vonstatten gehen konnte, weil es gleichzeitig zu einer globalen Schwächung linker oder sich als links verstehender Bewegungen kam. Schon zu Zeiten des Sturzes des Schahs im Iran hatten die noch ein Jahrzehnt davor so virulenten sozialistischen Vorstellungen aus verschiedenen Gründen an Ausstrahlungskraft verloren. Piran Azad etwa, der an der iranischen Revolution beteiligt war, antwortete in einem Interview mit der ak auf die Frage, warum die Islamist*innen so einflussreich werden konnten: "Außerdem war die sozialistische Perspektive durch die Politik der Sowjetunion und der Volksrepublik China, die nationalistische Strömung durch die korrupten Staaten im Nahen Osten diskreditiert."8 In das Vakuum, das die Linke seit den 1970er Jahren weltweit hinterlassen hat, stieß der Islamismus hinein, weil er sich als vermeintliche einzige kämpferische Alternative zum Kapitalismus ausgeben konnte.

Zweitens ist auch regional zu beobachten, dass auf den Niedergang linker Bewegungen im arabischen Raum oft islamistische Bewegungen folgten. Ein Beispiel dafür ist die zumindest nominell „sozialistische“ PLO in Palästina, die seit Mitte der 1960er Jahre über zwanzig Jahre lang einen Alleinvertretungsanspruch für die Palästinenser*innen aufrechterhalten konnte. Ab Ende der 1980er Jahre hingegen musste die PLO ihren Einfluss mehr und mehr an die islamistische Hamas abtreten, wodurch es parallel zu einer "Islamisierung" der Palästinenser*innenfrage kam.

Zugleich dominiert in vielen Teilen der islamistischen Bewegungen die bis dato "linke" Rhetorik des antikolonialen/antiimperialistischen Kampfes. So wurde der IS in seiner hauseigenen Publikation ''Dabiq'' nicht müde zu betonen,  dass er sich selbst als vermeintlicher erfolgreicher Gegner westlicher Militärinterventionen und der in dessen Zuge ausgelösten humanitären Katastrophen begreift. Indem dort die westlichen Staaten durchweg als Kreuzritter (crusaders) angesprochen werden, zeichnet der IS ein Bild des Clash of Culture oder eines Religionskrieges. Der IS versteht sich daher unter anderem als Reaktion auf die sogenannte Tyrannei der „Ungläubigen“, des imperialistischen Westens,  und daher als Kämpfer für die Belange der Unterdrückten und geknechteten Muslime: "€žAny disbeliever standing in the way of the Islamic State will be killed, without pity or remorse, until Muslims suffer no harm and governance is entirely for Allah."9 Die Anschläge nehmen aus dieser Binnenperspektive den Charakter eines "Befreiungskampfes" an, einer Selbstermächtigung, eines Empowerments gegen die kapitalistische Moderne, welcher bisher vor allem eine "linke" Position darstellte.

Auch wenn wir den Islamismus für die wesentlich schlimmere Alternative halten, geht es uns mit dieser These nicht darum, die „antiimperialistischen“ Bewegungen der 1970er Jahre  nachträglich zu glorifizieren. Viele dieser Bewegungen waren nationalistische Entwicklungsdiktaturen oder wären es geworden, sobald sie an die Macht gelangt wären, und trugen auch in anderer Hinsicht reaktionäre Züge. Dennoch ging vom Versprechen einer sozialistischen Zukunft in diesen Ländern eine emanzipatorische Hoffnung aus, deren Verschwinden heute ein politisches Vakuum hinterlässt, das durch den vollends reaktionären Islamismus „ausgefüllt“ wird.

Wo islamistische Kräfte an Einfluss gewinnen, werden Frauenrechte, wenn vorhanden, untergraben und durch eine patriarchale Gesellschaftsordnung ersetzt

5. Der Islamismus ist ein patriarchales Projekt.
Sowohl ideologisch als auch funktional repräsentiert der Islamismus eine reaktionäre Geschlechterideologie. Ideologisch verspricht er autoritären Charakteren psychische Stabilität durch die freiwillige und lustvolle Unterordnung unter ein rigides System patriarchaler Werte.

Insbesondere jungen Männern, die zu traditionellen Ernährern erzogen wurden und in der Realität deklassiert und perspektivlos einer Entwertung ihrer Lebensentwürfe entgegenblicken, bietet der Islamismus ein Gefüge, das ihnen das Gefühl des Scheiterns durch das des Triumphs zu ersetzen verspricht. In seinen Bewegungsphasen bedient der Islamismus das Bedürfnis autoritärer Persönlichkeiten nach einer konformistischen Rebellion. Die "unsislamische" Herrschaft der "verwestlichten" Regierungen soll durch eine "göttliche Ordnung" ersetzt werden, der sich die Islamist_innen lustvoll unterwerfen können. In islamistischen Regimen, wie im Iran, exitiert dieses rigide-gesellschaftliche System bereits. Dieses verspricht seinen Anhänger_innen Sicherheit in einer als verunsichernd empfundenen Welt. Dem sadomasochistischen Charakter (Fromm) wird dort Rechnung getragen, in dem die Einzelnen sich dort einerseits einer strikten Hierarchie unterwerfen können und andererseit gegen Menschen vorgehen dürfen, die sich "unislamische" verhalten, indem sie etwa das Kopftuch nicht korrekt tragen. So kann sich der Islamismus als radikale Alternative zur kapitalistisch-liberalen Moderne präsentieren, indem er „fundamentalistisch“ auf die Verunsicherungen reagiert, die mit gesellschaftlichen Modernisierungsprozessen einhergehen.

Der Islamische Staat im Irak und in Syrien ist heute die äußerste Form dieser Politik gewordenen "€žMännerphantasie" (Theweleit): Dort werden junge Männer durch die Erwartung rauschhafter Gewaltorgien im Kampf gegen die „Ungläubigen“ ebenso angelockt wie gar durch die Aussicht auf ungestrafte Vergewaltigungen oder Versklavungen von Frauen. Mag es sich dabei um ein Maß an Hass und Zerstörungswut handeln, das nicht alle islamistischen Bewegungen anpreisen oder überhaupt offiziell gutheißen, so ist es doch eine mögliche Folge einer autoritären Triebunterdrückung und Negierung der eigenen Lust, die allen patriarchalisch auftretenden Bewegungen gemein ist.

Obwohl Frauen im Islamismus in noch größerem Maße zur Selbstkontrolle gezwungen sind, kommt ihnen kein ähnliches Versprechen zu. Frauen haben in diesem System also eigentlich nichts zu gewinnen. Sie beteiligen sich mitunter aber trotzdem daran, weil sie zumindest psychisch vom Ordnungsversprechen des Islamismus profitieren, das ihnen einen festen Platz in der Weltordnung zuweist und dadurch Orientierung bietet. So machen Frauen laut BKA immerhin ein Fünftel der aus dem Westen Rekrutierten aus.

Wie viel sie dabei zu verlieren haben, zeigt gleichwohl ein Blick auf die geschlechterpolitischen Maßnahmen im Einflussbereich islamistischer Kräfte. Die frauenverachtende Praxis des Islamischen Staats mit Vergewaltigung und Sklaverei bedarf hier keiner weiteren Ausführung. Im Iran, der in dieser Hinsicht angesichts der großen Beteiligung von Frauen am öffentlichen Leben noch oft als besonders fortschrittlich angeführt wird, wurden nach der Revolution Maßnahmen zur Geschlechtertrennung eingeführt, insbesondere die allgemeine Kopftuchpflicht. Islamistisch motivierte Säureattacken auf unverschleierte Frauen wurden zuvor stark in der Öffentlichkeit thematisiert, um die Bereitschaft zur freiwilligen Unterordnung durch Angst zu fördern und finden noch heute regelmäßig statt, ohne scharf geahndet zu werden. Während das Kopftuch vor und während der Revolution auch von nichtmuslimischen Frauen freiwillig als Widerstandssymbol getragen wurde, machte es der neue Iran zur erdrückenden Pflicht. Dass Frauen im Iran in vielen gesellschaftlichen Sphären aufsteigen können, sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass dies im Rahmen des Wohlgefallens des Revolutionsführers geschieht und jederzeit zurückgenommen werden kann. Wo sich Frauen im Iran nicht an die Kleiderordnung und die Benimmregeln der islamistischen Führung halten, da können sie sich so wenig in der Öffentlichkeit bewegen wie in Saudi-Arabien oder anderswo.

Wo islamistische Kräfte an Einfluss gewinnen, werden Frauenrechte, wenn vorhanden, untergraben und durch eine patriarchale Gesellschaftsordnung ersetzt. Die Männerphantasien der Islamisten auf der einen Seite und die Entrechtung der Frauen auf der anderen gehören unauflöslich zusammen.

6. Der Islamismus wurde durch das Scheitern des arabischen Frühlings gestärkt. Zunächst waren die Proteste des sog. "Arabischen Frühlings" nicht islamistisch geprägt, sondern hatte eine explizit säkulare, bzw. soziale Stoßrichtung. In Ägypten haben die Muslimbrüder ihren Mitgliedern anfangs sogar verboten an den Protesten gegen das Mubarak-Regime teilzunehmen, erst als ihre Jugendorganisation das Verbot ignorierte und das gesellschaftliche Ausmaß der Proteste klar wurde, beteiligten sich auch die Muslimbrüder. Nach dem Sturz des Diktators kamen ihnen ihre unter Mubarak etablierten Strukturen zugute und ebenso die Fokussierung auf Wahlen, so dass sie den Schwung der Bewegung nutzen konnten um an die Macht zu gelangen. Die ursprüngliche Protestbewegung und deren Inhalte wurden dagegen von ihnen bekämpft. So gab es etwa massive organisierte Übergriffe gegen Frauen auf dem Tahrir-Platz, als Reaktion auf die in der Revolte erkämpften Freiheiten. Die ägyptischen Islamist*innen sind Konterrevolutionäre, die aber die revolutionäre Stimmung gegen die Mubarak-Diktatur ausnutzen konnten. Ähnliches gelang auch den Islamist*innen in anderen arabischen Ländern, wie in Syrien und auch schon in der Vergangenheit, etwa bei den im Zuge der IWF-Strukturprogrammen ausgebrochenen Food-Riots 1988 in Algerien.
 
Gerade der große Zustrom desillusionierter und radikalisierter junger Männer zum IS kann ohne das Scheitern des arabischen Frühlings nicht ausreichend erklärt werden. So bedeutete einerseits die Zuspitzung der Proteste in Syrien zum Bürgerkrieg ein neues Betätigungsfeld für den IS und zugleich vermochte er die diskriminierten sunnitischen Bevölkerungsteile für seinen anti-schiitischen Kampf zu gewinnen. Überdies schuf das Scheitern der Proteste und die damit verbundene Desillusionierung weiteren Nährboden für die fortschreitende Expansion des IS ab 2013 im Irak wie in Ägypten, Tunesien und Libyen. In Hinblick auf letzteres zeigt sich gegenwärtig, dass die an NATO-Offensiven beteiligten Staaten nicht etwa Verantwortung für das hinterlassene Machtvakuum übernehmen und die, nicht zuletzt dadurch zur Flucht gezwungenen, Menschen aufnehmen. Im Gegenteil entblödet sich beispielsweise die BRD nicht, auch noch "Grenzdeals" mit autoritär geführten Staaten abzuschließen, aus deren Flüchtlingslagern von Folterungen und übelsten Bedingungen berichtet wird.

7. Der Islamismus ist ein Mittel imperialistischer Machtpolitik. Die Regionalmächte Saudi-Arabien und Iran etwa benutzen ihre Auslegung des Islams (Sunna vs. Schia) immer auch als Mittel zur geostrategischen Hegemoniebildung in der Region. Dabei stellen beide Konkurrenten ihre Koranauslegung als die einzig wahre dar und bezichtigen ihren Gegenspieler der Abweichung. Dies führt zu ständigen Konflikten, von der jährlichen Wallfahrt nach Mekka bis hin zu kriegerischen Auseinandersetzungen wie derzeit in Syrien und im Jemen, wo die vom Iran finanzierten schiitischen Huthi-Rebellen gegen die sunnitische Regierung, unterstützt durch eine von Saudi-Arabien geführte Koalition, kämpfen.
Nach der Festigung des islamistischen Regimes im Iran begann dessen Führung, sich außenpolitisch gegen den Irak und Saudi-Arabien zu richten - der "Heilige Krieg" diente in diesem Konflikt als Begründung und Legitimierung dieser geostrategischen Interessen. So wurde etwa der irakische Machthaber Saddam Hussein in der feindlichen Propaganda als "Ungläubiger" diskreditiert und reagierte darauf seinerseits mit einer ideologischen "Islamisierung" seiner Herrschaft. Beispielhaft dafür ist die Veränderung der irakischen Staatsflagge: seit dem zweiten Golfkrieg steht im Mittelstreifen der Flagge "Allahu Akbar" geschrieben, anscheinend in der Handschrift Saddam Husseins persönlich - so die offizielle Staatspropaganda unter Hussein. Ein anderes Muster der "Islamisierung" politischer Konflikte ließ sich am Vorabend des syrischen Bürgerkriegs beobachten: Dort versuchte der syrische Machthaber Assad, regierungsfeindliche Organisationen gezielt von außen zu "islamisieren" (etwa durch General-Amnestien für Islamist*innen), um sie anschließend umso besser als islamistische und damit terroristische Organisationen bekämpfen zu können. Auch die Unterstützung des IS und anderer islamistischer Organisationen durch die Türkei stellt eine geostrategische Politik der regionalen Machtausweitung durch gezielte Instrumentalisierung des Islamismus dar. All diese Beispiele verdeutlichen, dass islamistische Bewegungen trotz ihrer Eigendynamik immer auch in imperialistische Politik und die Dynamiken der Staatenkonkurrenz eingebettet sind.

8. Der Islamismus wurde und wird durch das Vorgehen des Westens gestärkt. Eine der Hauptlegitimationen und Attraktionen des Islamismus ist dessen „Widerstand gegen den Westen“. Dies geschieht sowohl auf ideologischer Basis (Kampf gegen die „westliche Dekadenz“), als auch ganz praktisch im Kampf gegen westliche Besatzung, wie im Irak oder Afghanistan oder durch westliche Militärpräsenz, wie etwa in Saudi-Arabien. Diese Militärpräsenz nahe der „heiligen Städte“ spielte ideologisch für die Entstehung Al Quaidas eine sehr bedeutende Rolle. Der islamistische Widerstand wurde und wird allerdings auch durch das Vorgehen der westlichen Staaten selbst befördert. Dabei ist es noch nicht einmal nötig bis auf die Geschichte des Kolonialismus zurückzugehen, in der sich natürlich auch zahlreiche Beispiele finden lassen, es genügt ein Blick in die letzten Jahrzehnte. Die brutalen Kriege im Mittleren Osten unter Beteiligung westliche Militärallianzen haben zu großer Verbitterung innerhalb der Bevölkerung geführt. Von grausamen Folterzentren, wie in Abu Ghuraib über das skrupellose Vorgehen privater „Sicherheitsfirmen“ bis zur einseitigen Unterstützung korrupter Kriegsherren hat sich der Westen dort nicht mit Ruhm bekleckert. Das Ergebnis der kriegerischen Auseinandersetzungen sind verwüstete Regionen und sog. failed states, wie Libyen, Somalia und Teile des Iraks und Afghanistans, in denen die Islamisten ihre Gegenherrschaft etablieren können. Doch auch eine direkte Unterstützung islamistischer Gruppen, wenn es in das strategische Konzept passte, wurde von westlichen Staaten gewährt. Das bekannteste Beispiel in diesem Zusammenhang ist natürlich die Förderung der Mujaheddin in Afghanistan im Kampf gegen die Sowjetunion. Aus diesen Strukturen entstand dann nach dem Abzug der Roten Armee das Terrornetzwerk Al Quaida. Wer deshalb seine Hoffnung im Kampf gegen den Islamismus auf den aufgeklärten Westen setzt, scheint zumindest unter historischer Kurzsichtigkeit zu leiden.

9. Der Islamismus ist eine reaktionäre Bewegung, die sich explizit gegen alle Ideen einer emanzipatorischen Politik richtet. Jedwedes Bündnis mit islamistischen Kräften, und sei es noch so strategisch, verbietet sich damit für eine emanzipatorische Linke. In der iranischen Revolution verbündete sich die iranische Linke im Zuge einer Art "Volksfront" mit der islamistischen Bewegung, um mit ihr gemeinsam gegen den Schah zu kämpfen. Kaum war dieser gestürzt, wurden sie selbst zu Opfern der Islamist_innen, von denen sie nicht nur politisch, sondern auch physisch niedergeschlagen wurden: So wurde nicht 1979, das Jahr des Sturzes des Schah-Regimes, sondern 1982 das blutigste Jahr der Revolution, als die Islamist_innen ihre linken ehemaligen Verbündeten massenhaft ermordeten. Eine Verharmlosung des Islamismus aus Angst, die antimuslimischen Rassismus im Westen zu stärken und zu befördern, ist vor diesem Hintergrund ebenso fehl am Platz wie die "antiimperialistische" Verklärung des Islamismus zu einer antikapitalistischen Bewegung, wie sie zumindest in Teilen der Linken bis heute anzutreffen ist. Einschätzungen, die im Iran den „Schiiten-Sozialismus der Khomeinisten“ erblickten (so etwa die Redaktion der Zeitschrift "Autonomie"), mögen, aufgrund der schlechten Informationslage, zumindest im Jahr 1979 noch halbwegs erklärbar gewesen sein; wer aber auch im Jahr 2016 noch zum "(kritischen) Dialog mit Islamisten" aufruft, weil "moderate islamistische Akteure und Linke gerade in Fragen sozialer Gerechtigkeit durchaus gemeinsame Werte" hätten (wie es im Klappentext einer Publikation der Rosa-Luxemburg Stiftung unter dem Titel "Dialog mit dem Islam II" heißt), kann sich beim besten Willen nicht mehr auf Unkenntnis berufen, wenn er oder sie den Islamismus zu einer Bewegung für soziale Gerechtigkeit umdeutet. Auch wenn die Befürwortung einer direkten Zusammenarbeit mit islamistischen Organisationen in der deutschsprachigen Linken eher eine Ausnahme darstellt, kommt es sehr häufig zu einer Relativierung des Islamismus. Solche Positionen – ob aus falsch verstandenem Antirassismus oder eines Antiimperialismus, der bei aller Kritik den Islamismus doch als legitime Abwehr gegen den westlichen Imperialismus versteht – führen dazu, dass die Kritik am und die Analysen des Islamismus meist bürgerlichen oder reaktionären Fraktionen vorbehalten bleibt.

10. Wer aber vom Kapitalismus nicht reden will, sollte auch vom Islamismus schweigen.
Im gleichen Maße, wie wir uns gegen ein Bündnis mit islamistischen Akteuren oder die Verharmlosung des reaktionären Gehalts des Islamismus richten, halten wir eine Politik des  kleineren Übels für falsch. Darunter verstehen wir eine von Teilen der Linken betriebene Taktik einer „Volksfront gegen den Islamismus“, also die Zusammenarbeit mit bürgerlichen, staatlichen oder „moderat“ islamischen Organisationen, Verbänden und Institutionen. Auch wenn die Anpassung oft nicht bewusst vollzogen wird, führt diese Taktik letztlich zu einer Aufgabe der eigenen Positionen. Sicherlich: der Genozid des Islamischen Staats an den Jesid*innen im Irak, die massenhafte Ermordung, Vergewaltigung und Versklavung von Menschen, aber auch die brutalen Terrorangriffe auf der ganzen Welt sind Verbrechen, die sich unter keinen Umständen wiederholen oder fortsetzen dürfen. Wo der Islamismus gewalttätig auftritt, kann ihm deshalb nicht ohne Gegengewalt begegnet werden. Doch wenn man den Islamismus als Phänomen der kapitalistischen Moderne sieht, so kann eine emanzipatorische Antwort darauf nicht sein, den Status Quo, unter welcher Bezeichnung auch immer, zu verteidigen. Natürlich erscheint es bei der heutigen Schwäche der Linken illusorisch, dem Islamismus einen emanzipatorischen Kommunismus gegenüberstellen zu wollen; mindestens genauso utopisch ist jedoch die Vorstellung es gäbe die realistische Chance „unsere“ Verhältnisse auf die ganze Welt zu übertragen: Eine solche Politik verkennt, dass die bürgerliche Gesellschaft in den Metropolen hierzulande einen historischen Sonderfall darstellt. Die, wie es im bürgerlichen Jargon heißt, Unterentwicklung großer Regionen der Welt ist eben genauso Teil der herrschenden Verhältnisse, wie die bürgerliche Demokratie in der Bundesrepublik. Der Kapitalismus hatte über 100 Jahre Zeit Regionen wie Syrien zu „entwickeln“ und hat dies nicht geschafft. - Warum sollte es ihm nun in Zeiten einer permanenten Krise gelingen? Eine Linke, die so viel Kreide frisst, bis sich ihre Flugblätter wie etwas akademischere Texte der Bundeszentrale für Politische Bildung lesen, ist im Endeffekt nicht besonders realistisch und damit vermeintlich relevant, sondern verteidigt nur die Ursachen der Barbarei. Einer Linken, die Relevanz für sich beansprucht, hat es nie gut zu Gesicht gestanden ihre emanzipatorischen Inhalte hinter dem Bündnis mit der bürgerlichen Demokratie zu verbergen. Schlussendlich heißt die Frage auch beim Islamismus „Kommunismus oder Barbarei“.

  • 1. Gilles Kepel, Das Schwarzbuch des Dschihad. Aufstieg und Niedergang des Islamismus. Übers. Bertold Galli. Vorwort des Autors zur dt. Ausgabe. Piper, München 2002.
  • 2. Bernard Lewis, Semites and Anti-Semites. An Inquiry into Conflict and Prejudice. W.W. Norton, New York 1986, S. 132f.
  • 3. Durch den Zuwachs an Produktivität und dem daraus folgenden Überfluss an Gütern fallen die Profitraten für die Kapitalisten, die deshalb dazu gezwungen sind durch technische Innovationen den Anteil der menschlichen Arbeit im Produktionsprozess zu verringern. Somit wächst die Zahl der Arbeitslosen, die folglich für das Kapital "überflüssig" geworden sind und die deswegen hier als "Überschuss-Bevölkerung" bezeichnet werden. Ausführlicher wird das in "Elend und Schulden: Zur Logik und Geschichte von Überschussbevölkerungen und überschüssigem Kapital" in der 4. Ausgabe des kosmoprolet beschrieben: http://kosmoprolet.org/de/kosmoprolet-4.
  • 4. Siehe dazu das Interview mit Piran Azad zu "Von der Massenautonomie zum islamischen Staat. Ein Interview über die Revolution von 1979 und ihre Folgen im Iran", Zeitschrift Analyse & Kritik (541): hxxp://www.akweb.de/ak_s/ak541/20.htm.
  • 5. Vgl. Lafif Lakhdar: Warum der Rückfall in den islamistischen Archaismus; abrufbar unter Kosmoprolet.org
  • 6. Vgl. Chris Harman: The Prophet and the Proletariat. The Class Base of Islamism; abrufbar unter: marxists.de/religion/harman/pt02.htm
  • 7. Ausführlicher beschreiben wir die Entstehung des IS in "Kehrseite der kapitalistischen Moderne. Der Islamische Staat - eine materialistische Analyse", Zeitschrift Analyse & Kritik (623): hxxp://wurst.labandavaga.org/images/b/b4/Der_Islamische_Staat_-_eine_materialistische_Analyse.pdf.
  • 8. Siehe Piran Azad, vgl. Fußnote 4
  • 9. Dabiq 14, S.4.